Geschichte bis zur Katastrophe

inst war Morowya ein kleines schönes Fleckchen Erde auf einer heute nicht mehr bekannten Welt. Die Menschen waren froh und glücklich. Sie lebte umgeben von Meer und Bergen geschützt und sicher vor Invasoren und Feinden. Auch natürliche Katastrophen hielten sich in Grenzen. Es gab zwar Stürme und Fluten, doch die Bewohner hatten gelernt damit umzugehen.
So war es auch noch als König Liwius der I. den Thron bestieg. Auch unter ihm lebten die Menschen glücklich und zufrieden. Das Glück schien perfekt, als Liwius Frau Königin Clawdia schwanger wurde. Das ganze Volk betete zu ihrem Gott - dem Gott der Sonne - um einen männlichen Nachwuchs, damit wäre die Linie des Königs sichergestellt, denn nur ein Mann darf den Thron besteigen.
So will es das Gesetz und die Überlieferungen der Ahnen, die von allen hochgeschätzt wurden.
Am Tag der Geburt waren einige enttäuscht, dass es kein Junge war. Doch die Eltern waren froh und glücklich ihr kleines Mädchen in den Armen zu halten. Sie wurde Iwana genannt, wie ihre Großmutter und in den folgenden Jahren war sie der Augapfel ihres Vaters. Jeder Wunsch wurde ihr erfüllt und war er noch zu seltsam. Als Iwana acht Jahre wurde ihre Mutter, und einige am Hofe dachten, endlich wieder schwanger.
Wieder hoffte alle auf einen männlichen Erben und zukünftigen Thronfolger. Aber auch diesmal erblickte ein Mädchen das Licht der Welt. Am Hof war man enttäuscht und machte sich noch sehr Sorgen um die Zukunft. Nicht so die Eltern. Sie freuten sich über ihren Nachwuchs, waren froh und dankbar, dass das kleine Mädchen gesund auf der Welt war. Sie gaben ihr den Namen Isabella und auch sie wurde mit viel Liebe und wenige Grenzen aufgezogen.
Als Iwana zehn Jahre alt und noch immer kein männlicher Erbe auf der Welt war, beschlossen ihre Eltern, dass es Zeit für eine Ausbildung sei. Iwana sollte das höfische Leben und auch die wichtigsten Dinge eines Herrschers lernen.
Zwei Jahre später freute sich der Hof über eine neue Schwangerschaft der Königin. Jetzt musste es doch ein Junge sein. Doch auch dieses Mal kam ein Mädchen auf die Welt. Die Enttäuschung am Hof war groß, aber sie wurde abgelöst durch die Bestürzung, als die Königin nach der Geburt verstarb. König Liwius war am Boden zerstört und konnte das Mädchen, kaum ansehen. Erst mit der Zeit konnte sie sein trauriges Herz erweichen und so bekam sie den Namen ihrer Mutter Clawdia.
Vier Jahre zogen ins Land. Iwana und Isabella konnten am Hof machen was sie wollten. Sie tyrannisierten das Personal, doch keine gebot ihnen Einhalt. Der König war nur mit den Nesthäkchen der Familie beschäftigt. Seine Berater machten sich Sorgen um die Zukunft und die Menschen gingen ihrem Tagewerk nach.
Dann lernet Iwana den Magier Zacharias kennen. Der deutlich ältere Mann faszinierte die junge Königstochter und nach einer kurzen Zeit des Umgarnens wurden die beiden nicht nur ein Liebespaar, sondern Iwana auch die Schülerin in magischen Dingen. Sie lernte eine neue Seite an sich kennen und vertiefte sich immer mehr in die magischen Forschungen und Versuche. Unterdessen gab der König seinen Beratern nach und heiratet wieder. Immer noch hatte der Thronrat die Hoffnung auf einem männlichen Erben und so wurde die Hochzeit mit der jungen schönen Wiktoria gefeiert. Doch schon vorher hatte der Königin seiner ältesten Tochter signalisiert, dass er überlegt das Gesetzt zu ändern, damit sie die neue Königin werden würde. So war es ein großes Fest, alle waren glücklich und viele Menschen was nah und fern feierten. Auch Iwanas Geliebter war unter den Gästen und man zeigte sich zum ersten Mal in der Öffentlichkeit.
Aber gerade das Verhältnis missfiel einigen am Hofe und in den folgenden Wochen wurde der König immer bedrängt, endlich einen Thronfolger zu zeugen und den zwielichtigen Magier des Hofes zu verbannen. Aber der König ließ sich mit allem Zeit. Nicht das er seine neue Frau nicht ein liebevoller Ehemann war, aber er war von einer seltsamen Lethargie befallen.
Zeit ging ins Land Iwana war mittlerweile zweiundzwanzig Jahre und hatte erfolgreich jede Hochzeit abgelehnt. Sie hatte auch ihre Liaison mit Zacharias beendet, der daraufhin das Land verließ. Sie war nun eine Magierin, intelligent, schön und mächtig. Ihr Vater war Butter in ihren Fingern und ihre Stiefmutter nur ein Opfer. Nach und nach übernahm sie immer mehr die Amtsgeschäfte. So war sie es, die ihre jüngere Schwester Isabella an den Grafen Radowan verheiratete und Clawdia zu den Nonnen des Sonnengottes schickt.
Erst schien es, als ob der König sich gegen seine Tochter stellen wollte, doch ehe es zum großen Konflikt kommen konnte, sorgte die Nachricht der Schwangerschaft der Königin und Stiefmutter für eine Wendung. Hoffnung am Hof keimte auf. Konnte dem Gesetz, doch noch genüge getan werden und was viel wichtiger war eine Schreckensherrschaft von Iwana verhindert werden. Es bildet sich eine geheime Front innerhalb des Schlosses gegen die Erstgeborene. Sie überwachten sie, beschützten den König und umsorgten die Königin in der Folgezeit.
Dann war der Tag der Geburt gekommen. Der große Tag. Der Tag der Hoffnung und diesmal musste der Sonnengott ein Erbarmen haben. Die Sonne schien, wie so lange nicht mehr geschienen hatte und so erblickte ein Junge das Licht der Welt. Liwius konnte sein Glück nicht fassen. Ein Junge, ein Stammhalter, ein Thronerbe.
Einen Monat wurde gefeiert. Das Königspaar wurde bejubelt vom Volk und insbesondere von den Schlossbewohnern. Der Junge Harkus würde der neue König werden.
Alle freuten sich bis auf eine Iwana. Sie lächelt, doch ihn ihr war es finstere Dunkelheit. So nah war die dem Thron, so nah der Macht. Sie war es nicht gewohnt, etwas nicht zu bekomme oder gar jemanden den Vortritt zu lassen. Aber noch war ihr Halbbruder klein und wer weiß, vielleicht würde er nie erwachsen werden.
In den folgenden Jahren übernahm König Liwius wieder die Amtsgeschäfte. Seine Tochter wurde zu seiner Beraterin und ihr gelang es immer mehr ihre Feinde aus dem Thronrat zu eliminieren. Auch die Beschützer und Freunde Harkus waren Opfer ihrer Intrigen und Schachzüge. Doch ein Diener Harkus mit dem Namen Yesper hatte es sich zur Aufgabe gemacht den Jungen zu beschützen und ihm gelang es immer wieder die Pläne Iwanas zu durchkreuzen.
Harkus wurde größer, stärker und immer mehr zu einem Thronfolger. Liwius freut sich, sein Sohn war ein würdiger Nachfolger für ihn. Vergessen waren eine Gesetzesänderung zur Gunsten Iwanas, die mittlerweile über dreißig war und immer noch unverheiratet.

Dann überschlugen sich die Ereignisse. Es begann mit der Rückkehr Isabellas an den Hof. Sie hatte mit ihrem Mann Radowan hinter den Bergen gelebt. Was bei der Hochzeit keiner geahnt hatte, der Graf war ein Vampir und machte Isabella schon in der Hochzeitsnacht zu einer der ihren. In den Folgejahr durchreisten die beiden die Welt und ernährten sich von den unterschiedlichsten Wesen. Dabei machten sie teilweise auch ihre Opfer zu Vampiren. Schließlich übertrieben sie es und eine Abenteuergruppe unter der Führung von Eric van den Bergen verfolgte sie bis in ihr Schloss. Es gelang den Abenteurern den Grafen zu vernichten, doch Isabella konnte fliehen. Die Abenteurer setzten ihr nach einer kurzen Verschnaufpause hinterher. Isabella erreichten den Hof ihrer Eltern. Abgehetzt und ausgehungert kam sie in ihr Zimmer und entdeckte ihre Stiefmutter. Wie im Wahn fiel Isabella über ihr her und saugte sie leer. Der König überraschte seine Tochter bei der Tat und ihn traf der Schlag. Harkus, der seinem Vater gefolgt war, erkannte, dass er innerhalb weniger Minute zu einer Waise und zukünftigen König geworden war. Mutig zog er sein Schwert und es gelang ihm seine Schwester zu vertreiben.
Harkus setzte eine Staatstrauer von einer Woche an. Am letzten Tag sollten seine Eltern beerdigt werden und am Tag danach wollte er sich zum König krönen lassen.
Iwana war zunächst auch geschockt von der Tat ihrer Schwester. Doch noch geschockter war sie, dass nun ihr Traum die neue Königin zu werden endgültig zu Ende sein würde. Zwei Tage trauerte sie nach außen, doch innerlich grübelte und ersann schließlich einen finsteren Plan. Sie traf sich mit ihrer Schwester Isabella. Isabella sollte weitere Kinder der Macht herbeirufen, die Harkus angreifen und zu einem der Ihren machen. Dann könnte man behaupten das nicht Isabella ihre Stiefmutter, sondern Harkus seine Eltern umgebracht hat und nur eine Geschichte erzählt hat.
So rief Isabella den Werwolf Korga aus der Heimat ihres Mannes herbei. Korga floh nur zu gerne vor van den Bergen und seinen Mannen. Gemeinsam mit seinem Rudel verließ er den Wald und begab sich nach Morowya.
Zwei Tage vor der großen Trauerfeier bat Iwana ihren Halbbruder Harkus zur Aussprache. Der zukünftige König misstraute seiner Halbschwester und kam mit mehreren Wachen. Darunter auch sein alter Diener Yesper. Das Treffen sollte außerhalb der Stadt stattfinden und so traf man sich in dem alten Jagdschloss ihres Vaters.
Iwana wartet scheinbar allein auf ihren Bruder, denn ihre Schwester Isabella und Korga mit seinen Mannen hatten sich unsichtbar im Haus versteckt. Harkus, zunächst argwöhnisch seiner Schwester gegenüber, entspannt sich im Laufe des belanglosen Gespräches immer mehr. Auch seine Wachen wurden unaufmerksamer und dann schlug Korga zu. Am Ende des Kampfes gab es einige Werwölfe und Tote mehr. Iwana und Isabella haben sich das Treiben angesehen, aber nicht eingegriffen. Es kam der Tag der großen Trauerfeier und die Menschen versammelten sich in der Hauptstadt Morowya-Stadt. Alle drei Töchter waren gekommen. Isabella hatte sich verkleidet, doch Iwana und Clawdia saßen in der königlichen Loge. Neben dem Stuhl von Isabella war auch der Stuhl von Harkus leer.
Auch als die Zeremonie begann, blieb der Stuhl leer und die Menschenmenge tuschelte schon, aber der Hohepriester des Sonnengottes bat um Ruhe. So wurden die Riten abgehalten, die schon die Vorväter für ihre Toten abgehalten haben, doch noch immer fehlte Harkus.
Erst als der Hohepriester zum Ende kam stürmte Harkus als Werwolf zusammen mit seinem Rudel aus ehemaligen Wachen und Diener auf den Marktplatz.
Im Folgenden entwickelte sich ein Kampf, dessen genauer Verlauf nicht wiederzugeben ist. Schwestern kämpften gegeneinander und miteinander gegen ihren Bruder. Dann tauchte auch noch Korga mit seinen Wölfen auf und schließlich auch nicht Eric van den Bergen mit seinen Abenteurern. Zaubersprüche wurden gewirkt, Flüche ausgesprochen und Menschen verwandelten sich in die unterschiedlichsten Monstrosität. Das alles fand vor der Bevölkerung statt, die mit ansehen musste, wie ihr Königshaus gegeneinander kämpfte und über sich herfiel.
Als schließlich auch der Hohepriester ein Opfer des Kampfes wurde, wendet sich auch der Sonnengott und als Zeichen seiner Trauer verschleierte er mit einem dichten Nebel sein Antlitz.

Vor den Toren der Stadt

Erics Haus in der Stadt

Gasthof: Chez Rytsh

Bäckerei des Alchemisten in der Stadt

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Landhaus am Rande des Weges

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